Eigenverantwortung mit MS

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Eigenverantwortung mit MS –>

Warum es so wichtig ist, auf sich selbst zu hören:

 

Was bedeutet Eigenverantwortung bei MS?

Das Thema Eigenverantwortung ist für viele Menschen mit Multiple Sklerose (MS) – und natürlich auch für mich – eine tägliche, manchmal große Herausforderung.

Aber was bedeutet Eigenverantwortung eigentlich?

Ganz einfach:
👉 Ich bin für mein Tun und Handeln selbst verantwortlich – und ich muss die Konsequenzen daraus selbst tragen. Ich, sonst keiner.

Wenn es regnet, liegt es an mir, ob ich einen Schirm mitnehme oder nass werde.

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Doch was heißt das im Alltag mit MS?

Wer darf Teil meines neuen MS-Lebens sein?

Ich habe für mich entschieden, wer mich auf meinem Weg begleiten darf.

Meine Familie, meine engsten Freunde & Freundinnen, eine kleine Auswahl an Therapeuten & Ärzten und natürlich mein Blog „Deine Christine!“.

Diese Beziehungen sind mir unglaublich wichtig – sie fordern beide Seiten.

Mein Blog hilft nicht nur anderen, sondern auch mir, mein Leben mit MS zu verarbeiten. Und ja, manchmal ist es nicht einfach.

Aber wie ich immer sage: Einfach kann ja jeder!

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Arzt als Begleiter – aber die Entscheidung liegt bei mir

Mein behandelnder Arzt ist ein wichtiger Ratgeber, weil er das medizinische Wissen hat und mich über mögliche Therapien informiert.
Aber – und das ist entscheidend – er trägt nicht die Verantwortung für meine Entscheidungen.

Ob ich eine Therapie beginne, fortsetze oder beende, liegt ganz bei mir.
Denn ich bin diejenige, die mit den Folgen leben muss – im Guten wie im Schlechten.

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Auf den Körper hören – und manchmal bewusst „Ja“ zu den Konsequenzen sagen

Ich weiß manchmal ganz genau, was richtig wäre – zum Beispiel, nicht zu lange in der Sonne zu sitzen, weil dann Herr Uhthoff vorbeischaut und ich mich schlechter bewegen kann.
Und trotzdem bleibe ich manchmal sitzen, genieße die Sonne, spüre die Wärme – und nehme die Konsequenzen in Kauf.

Denn auch das ist Eigenverantwortung bei MS:
Bewusst Entscheidungen treffen, auch wenn sie nicht perfekt sind, und trotzdem hinter ihnen stehen.

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Nein sagen – ein kleiner Satz mit großer Wirkung

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, Nein zu sagen.
Nein zu Überforderung, zu Erwartungen von außen, zu Dingen, die mir nicht gut tun.
Ich lasse mich nicht mehr fremd bestimmen – weder im Privatleben noch früher im Berufsleben.

Ich bin nicht das Opfer, sondern die Gestalterin/Täterin meines Lebens mit MS. Und ja, ich habe schon viele Fehlentscheidungen getroffen.
Aber sie waren meine eigenen – und das ist ein verdammt gutes Gefühl.

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Warum Eigenverantwortung stark macht

Weil ich die Wahl habe. Jeden Tag aufs Neue.
Sich informieren, auf sich selbst hören, mutig Entscheidungen treffen – auch wenn sie unbequem sind.
Denn nur so kann ich mein Leben aktiv gestalten, statt mich ausgeliefert zu fühlen.

 

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Mein aktuelles Beispiel:

Warum ich meine Therapie abbrechen musste

Heute möchte ich euch von meinem aktuellsten Erlebnis mit Eigenverantwortung erzählen.

Vor kurzem musste ich meine Intensiv-Therapie im Ambulanticum abbrechen – eine Entscheidung, die mir unglaublich schwergefallen ist.
Kurz nach Beginn der Therapie bekam ich massive Blasenprobleme, die mich völlig aus der Bahn geworfen haben.
Es folgten ein Krankenhausaufenthalt und ein Besuch beim Urologen, doch leider wurde es nicht besser.

Nach vielen Überlegungen, schlaflosen Nächten und Gesprächen habe ich selbst entschieden, die Therapie zu beenden.
Nicht, weil ich aufgeben wollte – sondern weil ich auf mich und meinen Körper achten muss.

Natürlich war ich enttäuscht und wütend.
Man investiert so viel Hoffnung, Zeit für die Organisation und dann läuft alles anders, als man es geplant hat.
Aber das ist die Realität mit MS: Nichts ist vorhersehbar.

Und als wäre das nicht genug, lief mein anschließender Urlaub auch nicht besser.
Ich musste gleich zweimal eine Uniklinik aufsuchen, bis mir schließlich eine Urologin helfen konnte.
Das war alles andere als erholsam. Aber es hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, Eigenverantwortung zu übernehmen, hinzuschauen.

Entscheidungen zu treffen und Grenzen zu setzen.

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Mein Fazit:

Eigenverantwortung mit MS ist nicht immer leicht – manchmal bedeutet sie, unbequeme Entscheidungen zu treffen, manchmal bedeutet sie, Umwege zu gehen.

Aber sie bedeutet immer, sich selbst ernst zu nehmen.

Ich habe gelernt:
💛 Wenn ich auf mich selbst höre, geht es mir besser.
💛 Wenn ich meine Entscheidungen bewusst treffe, fühle ich mich freier.
💛 Und wenn ich Verantwortung übernehme, bin ich nicht Opfer – sondern Täter meines Lebens mit MS.

 

In diesem Sinne:
Übernehmt Verantwortung für euch selbst – und hört auf euer Bauchgefühl.
Es weiß oft besser, was gut für euch ist, als jeder Arzt.

Wie siehst DU das?

Deine Christine!

 

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Da geht noch was...! Immer weiter und wenn es geht nach VORNE! Information, Motivation und eine Menge Spaß.

6 Comments

  • Ingrid 22. Oktober 2025 at 23:45 Reply

    liebe christine…
    das kann ich 1 zu 1 unterschreiben 😊….und manchmal hat mein umfeld wenig verständnis mit meinen entscheidungen, mir völlig egal, mein körper, mein leben 😇🤗😜….herzliche grüsse
    ingrid

    • Christine 23. Oktober 2025 at 9:40 Reply

      Liebe Ingrid,
      das Umfeld trägt es mit oder eben nicht. Ihre Entscheidung! Wir müssen uns auf uns und unsere Bedürfnisse konzentrieren.
      Herzliche Grüße sendet, Deine Christine

  • Peter Lehmann 22. Oktober 2025 at 17:11 Reply

    Liebe Christine,

    Du hast mit “Eigenverantwortung übernehmen” etwas thematisiert, was die Menschen in der Regel nicht so gerne hören und womit sie sich auch nicht so gerne auseinandersetzen wollen. Du sprichst die relevanten Aspekte, die es bestenfalls von jedem Menschen immer wieder zu hinterfragen gilt auch deutlich an.
    Wenn ich mir die aktuelle Welt und mein Umfeld so betrachte stelle ich allerdings immer öfter fest, dass viele Menschen – ob gesund oder krank – viel Zeit und Aufwand investieren, für alle Unbilden, von denen sie heimgesucht, einen Schuldigen zu finden.

    Sind sie krank – der Arzt ist schuld.
    Können sie kein Leben in Wohlstand führen – der Staat und die Milliardäre sind schuld.
    Reicht der Schulabschluss nicht zum Akademiker – Eltern und Lehrer sind schuld.
    Reicht die Rente nicht für große Urlaube – der Staat und neuerdings die “Boomer” sind schuld.

    Ich könnte eine solche Beschwerdeliste jetzt nahezu endlos weiterführen. Aber damit fände ich ganz sicher keine Lösung für das gesellschaftliche Dilemma, dass gefühlsmäßig mittlerweile eine ganze Generation den “Klageweg” beschreitet und für sich selbst keine Zuständigkeit dafür sieht ihr eigenes Leben, eigenverantwortlich zu gestalten und aktiv etwas dafür zu tun, dass es befriedigend verläuft. Immer sind es die Anderen und die Umstände und niemand mag mehr in den Spiegel schaun und bei sich so etwas wie “selbst schuld” gelten lassen. Vielleicht der einfachere Weg um ohne eigene Verantwortlichkeit einen “Schuldigen” zu finden, bei dem ich klagen kann, dass es mir nicht gut geht.

    Du hast mit dem was Du uns sagst so recht: Wenn ich aus meinem Leben etwas Brauchbares machen will dann muss ich selbst etwas dafür tun: Einen starken Willen einsetzen, Risiken eingehen, Verantwortung übernehmen für Erfolge und Misserfolge. Ich muss die Erkenntnis entwickeln, dass ich allein für das einstehen muss, was in meinem Leben passiert. Ansonsten bin und bleibe ich ein unzufriedener Bittsteller, der immer mit dem Finger auf andere zeigt und neidisch auf die Menschen blickt, die den schwierigeren und unbequemeren Weg gehen, Verantwortung zu übernehmen. für sich, für ihr eigenes Glück und ein halbwegs zufriedenes und erfülltes Leben.

    Philosophieren kann man gut über das Thema aber das kostet viel Zeit und Nerven. Einfacher wäre es für alle die unzufrieden sind, wenn sie einfach damit begännen, sich mit ihrem Leben und ihrer Verantwortung dafür zu befassen, anstatt überall zu lamentieren.

    Keiner ist dafür verantwortlich, dass ich diese Scheisskrankheit habe, und niemand ist daran schuld, wenn Medikamente oder Behandlungen nicht helfen, ich kann keinen anklagen, wenn es mir Jahr für Jahr schlechter geht. Aber ich kann selbst etwas dafür tun, dass ich für mich und meine Lieben um mich herum ein verantwortungsbewusster und sozialverträglicher Partner bleibe.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich mit meinen Worten für die Leser etwas zum Thema beigetragen habe, das kann ich nicht beeinflussen. Aber ich bin mir sicher, dass es mir gut getan hat über dieses Thema zu sprechen. Ich mach weiterhin das in meinem Leben was mir Spass macht und was ich für richtig empfinde und ich trage dafür allein die Verantwortung, was im übrigen das Leben einfacher macht. Liebe Grüße Peter

    • Christine 23. Oktober 2025 at 11:05 Reply

      Lieber Peter!
      Vielen lieben Dank für deine Ausführung. Ich gebe dir recht, egal, ob krank oder gesund, man soll für sein Tun und Handeln Eigenverantwortung übernehmen.
      Gejammert wird viel, Ausreden werden gesucht und die Unzufriedenheit macht sich breit. – Unsere Krankheit haben wir uns nicht ausgesucht, wir haben nicht hier gerufen und können uns bestimmt etwas Besseres vorstellen. Die einzige Wahl, die wir jetzt noch haben, ist: Aus unserer Situation das BESTMÖGLICHE herauszuholen. Das gelingt mal besser mal schlechter, aber das ist auch ganz normal …
      In diesem Sinne: Heiter weiter, liebe Grüße sendet Deine Christine

  • Anonym 22. Oktober 2025 at 9:29 Reply

    Liebe Christine,

    danke – deinen Gedanken und Anleitungen lässt sich nichts hinzufügen.
    Absolut richtig – Leben heißt: Nimms in die Hand und mache das Beste draus.
    Herzliche Grüße

    Erwin ‚Jacq‘

    • Christine 23. Oktober 2025 at 9:38 Reply

      Lieber Erwin,
      ja, MS mach selbst, trifft es ganz gut. Und egal ob krank oder gesund, einfach mal machen …. es kann nur gut werden. 😉
      Herzliche Grüße zurück, Deine Christine

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