1000 Gesichter und Deins!

1000 Gesichter und deins

1000 Gesichter und Deins:

→ so lautet das diesjährige Motto zum Welt-MS-Tag 2025

Eine bunte Mischung aus vielfältigen MS-Erfahrungen!

Dieses Motto ist nicht nur ein Aufruf über unsere Krankheit aufzuklären, sondern auch eine Art, die vielfältigen Gesichter, die individuellen Geschichten sichtbar zu machen.


MS ist die Krankheit der 1000 Gesichter. Jedes Schicksal ist einzigartig, jede Erfahrung ist wertvoll. Von den ersten Symptomen, dem ersten Schub über den Kampf um eine Diagnose bis hin zu den Herausforderungen im Alltag. Wir alle haben unterschiedliche Wege, diese Reise zu meistern.

Es sind nicht nur die medizinischen Aspekte der Krankheit, die wichtig sind, sondern vor allem die menschlichen Geschichten dahinter, die unsere Gemeinschaft stark machen.


Lasst uns am heutigen Tag die vielen Gesichter der MS sichtbar machen.

1000 Gesichter und Deins.

Da mich mittlerweile viele Menschen in Bezug auf MS und meinen Blog kennen, ich die Autorin der meisten Artikel bin, möchte ich heute drei meiner Follower vorstellen.

Sie meistern Ihren Alltag mit MS hervorragend, jeder auf eine andere Art und Weise und das ist auch gut so.

Das sind meine Fragen an Ralf, Annette und Jana:

 

  1. Diagnose:         Wann hast du die MS-Diagnose erhalten und wie hast du darauf reagiert?
  2. Bewältigung:  Welche Strategien helfen dir im Alltag mit MS?
  3. Einfluss:            Wie hat MS dein persönliches und berufliches Leben verändert? 
  4.                                Wie gestaltest du dein Leben?
  5. Rat:                       Welchen Rat würdest du anderen mit MS geben?

 

1000 Gesichter und Deins Ralf1000 Gesichter und Deins: Ralf

 

Ich habe meine Diagnose im Krankenhaus nach der Lumbalpunktion erhalten.

Meine Mama war zu diesem Zeitpunkt bei mir im Krankenhaus und als ich sie gefragt habe: Und jetzt? sagte sie: Jetzt schauen wir mal ….. was bedeutet: keine Panik!

Ich nehme mich selber nicht zu ernst, lache viel und habe einen schönen (sarkastischen) Humor – und das tut mir gut.

In meiner Freizeit besuche ich sehr gerne Musikkonzerte.

Ich arbeite nicht mehr, sondern mache alles nur noch ehrenamtlich.

Das gibt mir ein gutes Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen.

Ich kann gemäß meinem Leitspruch „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“, mein Engagement dort anbringen, wo ich mit meinem Wissen über Barrierefreiheit etwas zum Positiven verändern kann.

Unter anderem engagiere ich mich bei der AMSEL und leite eine Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose Erkrankter.

Dort und für alle Interessierten, die mich fragen, zeige ich seit 2010, wie man sich mit dem Rollstuhl im Alltag bewegt (z. B. Bordsteine überwindet). 

Außerdem bin ich Wohnberater und Teilnehmer bei mehreren Arbeitskreisen zum Thema Barrierefreiheit.

Mobil bin ich durch meinen Rollstuhl und nutze die Öffis, da ich kein Auto mehr fahre. 

 

Mein Rat: Mach keine Hektik, in dem du meinst, du musst jetzt dein komplettes Leben auf den Kopf stellen. Nimm dir Zeit für dich zu überlegen, welches Schritte zu gehen sind. 

Informationen über die Krankheit findest du zusätzlich bei unabhängigen Homepages wie z.B. der AMSEL oder der DMSG.

 

Gruß, Ralf @machin_chen

 

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100 Gesivhter und deins Annette1000 Gesichter und Deins: Annette

 

Ich bin Annette Kunst und ich lebe mit Multipler Sklerose.


Meine MS Diagnose bekomme ich 2013 und ich bin zunächst erleichtert, weil ich eine lange Ärzte-Odyssee hinter mir habe.


Jetzt kenne ich die Begründung für meine Beschwerden und es gibt, laut der behandelnden Ärzte, Medikamente, die die Krankheit im
Griff halten. Alles nicht so schlimm, oder …?


Doch, es wird sehr schlimm in den drei Jahren, in denen ich ein Immunsuppressiva spritze.

Ich entwickle alle Symptome, die die MS zu bieten hat und komme gefühlt vom Sofa gar nicht mehr hoch.

Meine Söhne sind klein, mein Mann überfordert. Ich werde krankgeschrieben und brauche lange, um eine Entscheidung zu treffen:

Es muss einen alternativen Weg geben, den ich gehen möchte.

 

In dieser Zeit finde ich Dr. Hebener und seine Ernährungstherapie.

 

Ich stelle meine Ernährung um und tauche ein in die linolsäurearme Ernährung. Das rettet mein Leben.

Ich kann studieren und ein völlig neues Leben als Gesundheitspädagogin, Ernährungsberaterin und Mindset Coach führen.

Fast alle Symptome gibt es für mich nicht mehr. Im Moment arbeite ich mit Zuversicht an gebliebenen Gangunsicherheiten. Ich bin sicher, dass ich mithilfe dieser effektiven, alltagstauglichen Ernährungstherapie nach Dr. Hebener und einem gesunden Mindset auch hier in die Heilung komme.


Mit Reiten, Yoga und regelmäßiger Physiotherapie fühle ich mich heute fast gesund. Ich schreibe Bücher und führe neben meiner Coaching-Arbeit ein kleines Atelier mit meiner Schwester.

In einer Kunstschule gebe ich Kurse im Aquarellmalen. Außerdem halte ich Vorträge über die Kraft einer gesunden Ernährung und arbeite für einen großen Bildungsträger.

Unmöglich mit MS? Offensichtlich nicht …


Ich glaube, unsere Einstellung zu unserer Erkrankung beeinflusst massiv unseren Alltag. Ich bin nicht meine Erkrankung.

Sie ist, wenn überhaupt ein kleiner Teil von mir, der zu mir gehört.

Mein Rat: Lasst euch nicht auf die MS reduzieren und fühlt selbst, inwieweit sie euch bestimmt.


Mein Leben ist heute wunderbar und ich bin für jeden Tag unendlich dankbar.


Herzensgrüße, Annette @annettekunstofficial

 

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1000 Gesichter und Deins: Jana

1000 Gesichter und Deins Jana

Hallo, mein Name ist Jana, ich bin 51 Jahre alt und habe seit 15 Jahren MS.

Das genaue Datum der Diagnose-Stellung weiß ich nicht mehr. Ist das wichtig?

Es ist ja kein Tag, den man zukünftig feiern wird, oder?

 

Ich habe jahrelang in der gehobenen 5*-Hotellerie mit viel Leidenschaft und Passion gearbeitet. Gastgeber sein, war meine Bestimmung.

Umgeben von schönem Interieur, in einem Hotel an exklusiver Lage, meine Gäste in ihren Ferien zu verwöhnen … JA, das war mein Ding.

Immer unterwegs auf hohen Schuhen … flach waren nur die Wanderschuhe, Skischuhe und Sportschuhe.

Irgendwann konnte ich auf Absätzen nicht mehr laufen. Ich bin ständig umgeknickt, hatte keinen Halt mehr und bin immer wieder gestürzt. 

 

Ein Besuch beim Hausarzt, mit ein paar einfachen Tests und einer Überweisung zum MRT, ergab dann plötzlich die Diagnose: Multiple Sklerose!

Im Kantonsspital folgte dann, mit Lumbalpunktion und weiteren Tests, die definitive Bestätigung.

 

Ich hatte keine Ahnung was MS ist und habe es erst mal erfolgreich ignoriert und natürlich niemandem erzählt. Bis die ersten Symptome kamen … 

Eine ausgeprägte Fußheberschwäche und Gleichgewichtsstörungen. 

 

Verstecken ging nicht mehr … Gastgeber sein auch nicht mehr und so habe ich in einen Bürojob gewechselt. Selbstverständlich habe ich auch hier wieder 120 % gegeben.

Den Stress mochte meine MS auch nicht und ich wurde 2014 berentet.

Die erste Reha folgte und die ersten Hilfsmittel zogen bei mir ein. Mittlerweile wusste jeder von meiner MS. Verheimlichen ist so anstrengend.

 

Mein damaliger Partner und ich haben uns die Leidenschaft zum Reisen aber nicht nehmen lassen – und so war ich mit Stöcken in Kanada, mit dem Rollator auf Bali und rollte im Rollstuhl durch Australien und Neuseeland. 

Seit 5 Jahren lebe ich nun alleine in einer barrierefreien Wohnung. Nicht jede Liebe übersteht diese Diagnose. Aber jetzt gibt es irgendwie nichts mehr, was mich aufhält.

Ich probiere neue Sportarten im Rollstuhl aus, reise weiterhin sehr gerne und engagiere mich ehrenamtlich bei mir in der Gemeinde in der Alterskommission und organisiere im Ferienpass spannende Events für Kinder in den Sommerferien.

 

Meine Hilfsmittel haben sich vermehrt und damit natürlich auch die Teilhabe am Leben!

 

Meine Strategie: Ich bin ein hoffnungsloser Optimist. Ich glaube an das Gute und wie man hier sagt: Das kommt gut!

 

Mein Rat: Versteckt euch nicht! Geht raus und erlebt das Leben … es ist nämlich wunderschön!

Eure Jana @mobil_mit_ms

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Vielen lieben Dank für die Einblicke in euer Leben mit Multipler Sklerose. 

 

1000 Gesichter und Deins:

Lasst uns zeigen, dass MS uns nicht definiert, sondern dass wir trotz dieser Krankheit leben, lieben, lachen, kämpfen und träumen.

Jedes Gesicht erzählt eine Geschichte von Hoffnung, Mut, Stärke und auch

DEIN Gesicht ist ein wichtiger Teil davon.

Zeig dich und beantworte gerne die obigen Fragen im Kommentarfeld.

Vielen Dank, ich freue mich auf DEIN Gesicht.


Deine Christine!

 

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Da geht noch was...! Immer weiter und wenn es geht nach VORNE! Information, Motivation und eine Menge Spaß.

12 Comments

  • Annette Kunst 30. Mai 2025 at 14:07 Reply

    Hi Christine, danke für diesen wunderbaren Beitrag, der zeigt, was alles möglich ist und hoffentlich vielen Mut und Zuversicht gibt. Danke, dass ich ein Teil sein durfte. Herzensgrüße, Annette

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:54 Reply

      Hallo Annette, ich danke DIR für den Einblick in DEIN Leben. Liebe Grüße, Deine Christine

  • Meike 30. Mai 2025 at 13:05 Reply

    Ich bin Meike, 57 Jahre alt und die Diagnose PPMS habe ich vor 10 Jahren erhalten! Die ersten Symptome, die ich lange Zeit ignoriert habe, liegen aber schon 20 Jahre zurück! Hinter meiner MS verbirgt sich seit Kurzem nicht mehr nur mein Gesicht sondern auch das meines Hundewelpen Eddi, der vo mir zusammen mit einer Trainerin zum Assistenzhund ausgebildet wird! Der Hund fordert und fördert mich körperlich und er bringt mich täglich zum Lachen, für mich die perfekte Kombi! 🙂

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:56 Reply

      Liebe Meike, Danke für den Einblick in DEIN Leben und schön, wenn Eddi jetzt dein Leben bereichert und ein wenig auf den Kopf stellt.
      Viel Erfolg bei der Ausbildung zum Assistenzhund. Das wird gut. Ich freue mich mit dir. Deine Christine

  • Frank, alias MS.Powerman alias MS.Powerman 30. Mai 2025 at 12:42 Reply

    Hallo!
    Persönlich habe ich ein so passendes Motto noch nie erleben dürfen, umso erfreuter war ich. Mein Punkt ist täglicher Humor, der ohne kaum vorstellbar wäre. Deine Umsetzung, liebe Christine, ist dir mehr als gut gelungen, ich mag es und sage danke im Namen aller Gesichter. Liebe Grüße, Frank

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:52 Reply

      Lieber Frank, Danke. – Ja, Humor ist wirklich sehr hilfreich, ohne geht es kaum. Liebe Grüße zurück, Deine Christine

  • Anonym 30. Mai 2025 at 11:02 Reply

    Danke für diese drei interessanten Lebensgeschichten, welche beispielgebend sind dafür, wie man zu entscheidenden Einstellungen gelangen kann, sein Leben trotz chronischer Erkrankung mit Behinderungen erfolgreich zu gestalten.
    Verzagen oder Aufgeben sind null Optionen, allein das Nachvorneschauen und Dranarbeiten führen in die positive Zukunft.

    Beste Grüße

    Jacq (Erwin) – Polionaut seit 6. Lebensjahr

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:49 Reply

      Lieber Erwin, ja, das sind wirklich drei beeindruckende Menschen, die ihr Leben sehr gut gestalten.
      Positive Grüße sendet, Deine Christine

  • Heike 30. Mai 2025 at 10:41 Reply

    Das Motto ist dieses Jahr wirklich gut getroffen! Jeder Einzelne ergibt letztendlich die Summe an Erkrankten und man wird feststellen, dass jede Erkrankung individuell verläuft. Ich habe bisher noch keinen MS-ler kennengelernt, der nicht ständig seine Grenzen überschreitet und über alle Maßen optimistisch ist, ich finde das ist ein Teil dieser Erkrankung und ich wünsche jedem Einzelnen dass er es schafft, sich diesen Optimismus zu erhalten!
    Dir im besonderen wünsche ich, dass die nächste Zeit wie im Flug vergeht…🫶😘☀️🧘👭🏡🏖️

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:45 Reply

      Das stimmt, jeder von uns hat seinen eigenen MS-Weg und muss ihn meistern. Optimismus ist da wirklich sehr hilfreich.
      Danke für die lieben Wünsche!

  • Majakowskibine 30. Mai 2025 at 8:55 Reply

    Sehr schöne, ermutigende Geschichte, auch wenn sie doch irgendwie traurig stimmen. Alles Liebe und Gute Ihr Kämpferinnen und Kämpfer.

    • Christine 30. Mai 2025 at 22:42 Reply

      Vielen, lieben Dank!

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