Linolsäurearme Ernährung bei MS

linolsäurearme Ernährung

Endlich ist es so weit!

Heute kommt der Gastbeitrag zum Thema: Linolsäurearme Ernährung von der Ernährungsberaterin Annette Kunst.

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Linolsäurearme Ernährung:

Eure Fragen → Annette antwortet:

1. Was sind die gesundheitlichen Vorteile dieser Ernährung?

    Was bedeutet diese Ernährungsform?

Die linolsäurearme Ernährung/ Antientzündungstherapie nach Dr. med. Olaf Hebener reguliert den hoch entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren Anteil in unserer Ernährung.

Unsere heutige Ernährung führt dazu, dass wir alle zu viele Omega-6-Fettsäuren im Körper haben. Dies kann chronische Entzündungen im Körper verursachen, zum Beispiel bei Krankheiten wie MS.

Linolsäure ist eine Fettsäure, die unser Körper nicht selbst herstellt. Wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen. Linolsäure fördert Entzündungen im Körper.

Wir können also selbst bestimmen, wie viel Linolsäure in unseren Körper gelangt.

 

2. Welche Lebensmittel enthalten besonders hohe Mengen an Linolsäure und sollten daher vermieden werden?

Besonders viel Linolsäure findet sich in Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelöl, Margarine und Mayonnaise. Aber auch bestimmte Nüsse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Samen können zu viel Linolsäure in sich tragen.

Ansonsten kommt es auf die Menge der einzelnen Produkte an. Fast alle Gemüse- und Obstsorten können bedenkenlos verzehrt werden.

 

3. Gibt es spezifische Rationen oder Proportionen in der linolsäurearmen Ernährung, die dabei helfen können, die Linolsäurezufuhr zu reduzieren?

Müssen wir umrechnen und wie?

Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, kurz MS, sollten am Tag nicht mehr als 2000 mg Linolsäure aufnehmen. So stoppen wir Entzündungen im Körper.

100 ml Sonnenblumenöl haben allein 60.000 mg Linolsäure. Es gibt ein paar Tabellen, die als Wegweiser dienen. Du findest die ausführlichste Tabelle in meinem Kochbuch *.

 

alternative Fette:

4. Kannst du mir alternative Fette empfehlen, die ich statt linolsäurereicher Öle verwenden kann?

Natives, kaltgepresstes Kokosöl aus biologischem Anbau. Ich nehme das Kokosöl vom dm-Markt zum Braten, Backen, Kochen.

MCT-Öl für kalte Speisen und Salate sind meine Gesundmacher. Du kannst auch etwas gutes Olivenöl verwenden, wenig Butter oder Butterschmalz zum Braten.

 

5. Wie wirkt sich eine linolsäurearme Ernährung auf Entzündungsmarker im Körper aus?

Ich bin keine Ärztin. Daher kann ich diese Frage nicht detailliert beantworten.

Tatsache ist, dass die Entzündungen zu jedem Zeitpunkt der MS-Erkrankung gestoppt werden können. Außerdem kann (wie nicht nur in meinem Fall), eine Remyelinisierung der Nervenscheidewände eintreten.

 

6. Was sind häufige Missverständnisse über Linolsäure?

Zunächst hält sich hartnäckig die Meinung, eine linolsäurearme Ernährung würde keine Auswirkungen haben.

Gute Ernährungsmediziner bestätigen aber mittlerweile die verheerenden Auswirkungen einer linolsäurelastigen Ernährung, unabhängig
von Dr. Hebeners Therapie.

 

7. Wie kann ich sicherstellen, dass ich genügend essenzielle Fettsäuren bei einer linolsäurearmen Ernährung zu mir nehmen?

Obst und Gemüse fallen weitestgehend aus der Bilanzierung der Antientzündungstherapie heraus, sodass immer genügend essenzielle Linolsäure aufgenommen wird.

Es geht auch nicht um ein Linolsäureverbot, sondern um eine Reduzierung.

 

Rezepte/ Empfehlungen:

 

8. Gibt es besondere Rezepte oder Mahlzeiten, die wenig Linolsäure enthalten und zu einer linolsäurearmen Ernährung passen?

Das sind die Grundsätze:

Wir essen keine üblichen Pflanzenöle und wenig Fleisch. Bei Kohlenhydraten passen wir auf. Wir essen viel fetten Fisch, viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse. Auch fermentierte Milchprodukte mit 1,5 % Fett sind gut.

Du findest viele Anregungen und Rezepte auf meiner Homepage:

www.annette-kunst.com und natürlich in meinem Kochbuch:

*Das kleine MS-Kochbuch.

Ich hoffe, bis Ende des Jahres ist auch mein zweites Kochbuch auf dem Markt.

In meinen Kochbüchern rechne ich den Linolsäureanteil der Portionen für dich aus. So genießt du unbeschwert.

 

9. Welche Rolle spielt Linolsäure in der allgemeinen Ernährung im Vergleich zu anderen Fettsäuren?

Die Linolsäure ist nicht generell „schlecht“. Sie ist eine lebensnotwendige Fettsäure, die bei bestimmten Stoffwechselvorgängen, wie z. B.
Aufbau und Struktur von Zellmembranen oder der Hautgesundheit, eine wichtige Rolle spielt.

Sie „teilt“ sich Botenstoffe zur Aufnahme mit den „guten“Omega-3-Fettsäuren.

Und hier wird’s brenzlig: Es wird immer diejenige Fettsäure in den Körper weitergeleitet, von der die größere Menge beim Essen aufgenommen wird.

Da unsere Nahrung in den allermeisten Fälle viel zu viel Omega-6-Fettsäuren enthält, werden diese entzündungsfördernd weitergeleitet.
Die meistens zu wenigen entzündungshemmenden, schützenden Omega-3-Fettsäuren fallen „unter den Tisch“.

Dieses Ungleichgewicht macht uns auf Dauer krank.

 

10. Wie kann ich meine Ernährung langfristig umstellen, um eine dauerhafte Reduktion von Linolsäure zu erreichen?

Ich glaube, da muss der Kopf mitspielen. Ein Teil meiner Arbeit besteht darin, meine Klient*Innen in ihren Gedanken zu stärken.

Sie lernen, dass sie verantwortlich für ihre Gesundheit sind und niemand sonst. In Eigenverantwortung entscheiden sie sich für eine heilende, erfüllende,
MS-gesunde Lebensweise.

Ich brauche das Commitment meiner Klient*Innen. Eine Ernährungsumstellung braucht Zeit, schließlich soll ein dauerhaft gesundes, glückliches Leben das Ziel sein.

 

Buchempfehlung:

 

11. Gibt es Buchempfehlungen? Gibt es Rezeptseiten?

Speziell zur linolsäurearmen Ernährung gibt es tatsächlich nicht so viel.

Neben meinem Kochbuch * gibt es ein zweites: Barbara Steiger, Enorm in Form, Seviton.

Wenn es um gesunde Fette und ihre enorme Auswirkung auf unseren Körper geht, empfehle ich:

Dr. Anne Fleck, Ran an das Fett *, Rowohlt, oder schau dir mal den Film: Lorenzos Öl an, der nach einer wahren Begebenheit gedreht wurde.

 

12. Muss ich Bittertropfen auf Glycerinbasis berechnen? Nein.

 

13. Wie lange machst du das schon?

Ich lebe seit 11 Jahren mit der linolsäurearmen Antientzündungstherapie nach Dr. Hebener.

Ganz ehrlich: Sie hat mir das Leben gerettet, mir meine Lebensqualität wiedergegeben und bis heute erhalten.

Nach meiner Diagnose Anfang 2013 habe ich brav die Medikamente der Schulmedizin genommen und bin leider immer kränker geworden.

Lange Zeit war ich unsicher, zweifelte und hatte Angst. Dann habe ich verstanden: Das ist nicht der richtige Weg für mich.

 

Erst als ich dann mit Dr. Hebeners-Ernährung konsequent gelebt habe, ging es mir besser und besser.

Ich habe studiert, mit meiner Familie schöne Zeiten erlebt und arbeite glücklich in einem Beruf, der meine Berufung ist.

Heute bin ich, bis auf eine Gangunsicherheit, gesund. Da arbeite ich dran …

100 Gesichter und deins Annette

l

 

Alles Gute wünscht, Annette

 

 

 

 

Vielen lieben Dank, für diesen sehr informativen Bericht.

Bei weiteren Fragen zum Thema kontaktiert Annette über ihre Webseite oder über Instagram.

 

Und? Ist das eine Ernährungsform für DICH?

Ich freue mich über DEINE Antwort.

Deine Christine!

 

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6 Comments

  • Maria Friedel 21. August 2025 at 12:46 Reply

    Hallo Christine,
    ich habe meine Ernährung weitgehend umgestellt und merke auch, dass es mir dadurch besser geht. Liebe Grüße Maria

    • Christine 21. August 2025 at 15:00 Reply

      Hallo Maria,
      das hört sich sehr gut an. Liebe Grüße,
      Deine Christine

  • Peter Lehmann 21. August 2025 at 12:26 Reply

    Ein interessanter Beitrag zum Thema MS und Fette. Ich lebe bislang nach der Devise: Ess alles was Dir schmeckt aber mit Verstand. Und wie immer: Die Menge macht das Gift. Aber wie gesagt, dass ist mein persönlicher Weg.

    • Christine 21. August 2025 at 15:06 Reply

      Danke lieber Peter,
      jeder hat seinen eigenen Weg, das stimmt. Der eine Patient achtet auf die Ernährung, der andere nicht. Ich sage mir immer: Versuch macht klug und wenn sich etwas bessert, dann freue ich mich.
      Liebe Grüße, Deine Christine!

  • Sandra 20. August 2025 at 18:19 Reply

    Vielen Dank für den Beitrag, sehr interessant, ich werde mich weiter informieren, Gruß Sandra

    • Christine 20. August 2025 at 22:59 Reply

      Hallo Sandra, ich finde das Thema auch extrem spannend und bleibe dran.
      Es grüßt: Deine Christine

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