Schlafstörungen bei und mit MS -> Multiple Sklerose

Schlafstörungen bei und mit MS

Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Schlafmangel sind unliebsame Bekannte einer MS.

Meiner MS auch. Es ist 3.30 Uhr in der Früh und meine Nacht ist rum.

Warum?

Weil ich nicht schlafen kann, ich mich im Bett hin- und herwälze. Morgens stehe ich gerädert auf und sehe aus, wie ein Rockstar, dem die Haare zu Berge stehen.

Dies ist zurzeit ein unliebsames Symptom meiner Multiplen Sklerose. Erst liege ich wach im Bett und komme nicht in den Schlaf, geschweige in den Tiefschlaf. Ich muss entweder auf das WC, die Beine zucken oder ich verdrehe mich im Bett. Irgendetwas Doofes passiert in der Nacht und mir gehen diese Schlafstörungen gewaltig auf die Nerven.

Circa 50 % aller MS – Patienten klagen über Schlaflosigkeit. Im fortgeschrittenem Stadium einer MS kommt dieses Problem vermehrt auf.

Und wir sprechen hier von keiner Fatigue. Mit mehr Schlaf lässt sich das Problem einer Fatigue nicht lösen. Das ist eine andere Baustelle, ein anderes Symptom.

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Nichts da mit “schlaflos in Seattle”. Nein, schlaflos mit unliebsamen Symptomen steht auf der Tagesordnung in Schlafzimmern vieler MS Patienten.

Ein nicht ausreichender Schlaf, wirkt sich dementsprechend auf unseren Alltag aus. Die persönliche Aktivität und folgedessen die eigene Lebensqualität sinkt, da wir tagsüber noch unfitter sind.

 

Für Schlafstörungen gibt es mehrere Gründe:

– grübeln ? ok, das machen gesunde Menschen ebenfalls

– Spastiken, die in den Körper einschießen

zu heiße, zu kalte Gliedmaße

– Läsionen im Bereich der Schlaf/Wach-Zentren des Gehirns

Blasenstörungen

– Depressionen

– Schmerzen

– Zuckungen, die einem dauerständig den Schlaf rauben

Bekannt unter dem Namen Restless-Legs Syndrom (RLS). Bei diesem Symptom handelt es sich um einen unnatürlichen Bewegungsdrang, Kribbeln, Zucken, sowie Schmerzen in den Beinen.

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Der Tag ist anstrengend, die Nacht ist ein Alptraum und der nächste Morgen steht unter keinem guten Stern. Schlafstoerungen bei und mit MS Multiple Skelrose

Ein zweimal ist das ok. Eine Woche lasse ich mir diesen Zustand gefallen. Meine Schmerzgrenze sinkt langsam und eine Lösung muss her.

Was mache ich? Ich stehe auf und beschäftigte mich mit Lesen. Oder ich schreibe mir ein paar Notizen auf. Wenn die Beine zucken, mache ich ein paar Bewegungen, die mich dehnen und strecken.

Hören diese Zuckungen nicht auf, werfe ich ein oder zwei Runden Magnesium Granulat ein.

Natürlich gibt es Schlaftabletten, Tabletten zur Beruhigung, Tabletten gegen Zuckungen, gegen Schmerzen. Die Palette ist groß und die Ärzte zücken ihren Rezeptblog und schreiben für jedes Symptom ein Mittelchen auf. Da ich nicht der Typ bin, der sofort zu Medikamenten greift, versuche ich alternative Lösungen zu finden.

Schlafstoerungen mit MSLösungsansätze:

Eine Zeitlang nehme ich CBD Öl vor dem Einschlafen. Die Wirkung ist entspannend, wohltuend, der Geschmack mäßig gut bis unangenehm. Was machen wir nicht alles für einen guten Schlaf, im Notfall einen Joint rauchen. 😉

Phasenweise ernähre ich mich ketogen. In dieser Zeit schlafe ich wie ein Ratz und die Schlafstörungen sind seltener mein Thema. An manchen Tagen verschlafe ich sogar.

Über diese Ernährungsform kannst du dich hier fundiert erkundigen.

Auf Dauer kann ich mich nicht ketogen ernähren. Ich will nicht dauerständig fettig und fleischig essen. Zusätzlich will ich nicht rasant abnehmen. Ich brauche eine Alternative. In Zukunft werde ich eine vegane Phase einlegen und schauen, wie es mir und meiner MS damit ergeht.

 

Zusätzlich versuche ich aktiver meinen Alltag zu gestalten. Klar ist das schwer, wenn das Laufen nicht richtig funktioniert. Ich fahre Liegerad, Motomed und ich bin mehr mit meinem Rollstuhl an der frischen Luft unterwegs. Das Antreiben von diesem ist für mich anstrengend, aber ich falle abends erschöpfter ins Bett. Im besten Fall schlafe ich durch.

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Die Wissenschaft stellt fest: Schlafen führt dazu, dass bestimmte Zellen, Myelin fördern, vermehrt dieses produzieren.

 

In der Traumphase, der sogenannten REM-Phase (Rapid Eye Movement Phase) ist die Myelinproduktion am größten. Diese Phase zeichnet sich durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern aus.

Schlafmangel verhindert die Myelin Produktion und führt zu Zellstress bis hin zum Zelltod.

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Schlafen macht gesund, ein kleines bisschen Wahrheit steckt in jedem Sprichwort. 😉

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Ansätze und Lösungen für akute Schlafstörungen gibt es viele. Bei dieser Erkrankung gilt meine Devise -> Versuch macht klug.

Zu Risiko und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Oder hören Sie auf das eigene Bauchgefühl.

 

Nicht jede Schlafstörung hat mit einer MS zu tun. Es geht um das große Wort der Schlafhygiene. Was ist das überhaupt?

Unter dem Wort Schlafhygiene verstehen wir, die Nutzung bestimmter Verhaltensweisen, um einen gesunden, erholsamen Schlaf zu ermöglichen oder zu fördern.

Warum? Damit wir Schlafstörungen vorbeugen oder beheben.

Gesunde Menschen kennen ebenfalls Schlafprobleme und für ALLE gibt es diese Tipps:

 

– täglich zu ähnlichen Zeiten ins Bett gehen

– mittags nicht länger als 30 Minuten schlafen

– tagsüber, im Rahmen seiner Möglichkeiten, sich auspowern

– nicht hungrig zu Bett gehen

– das Schlafzimmer ausreichend lüften

– die ideale Temperatur im Schlafzimmer liegt bei 18 Grad

– das Schlafzimmer abdunkeln und vor Lärm schützen

– die Bettdecke der Jahreszeit anpassen

– Rituale wie Tee *, heiße Milch trinken oder Lesen stimmen aufs Schlafen ein

– eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen ->

OFFLINE mit Handy, Laptop und E-Book-Reader gehen

Warum?

Weil das blaue Licht-Spektrum die Produktion des Melatonins unterdrückt.

Das Melatonin ist unter dem Namen -> das “Müdigkeitshormon” bekannt.

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Kreisende Gedanken, Stress oder Sorgen entgegnen wir mit Techniken von Entspannungs- und Atemübungen.

Autogenes Training *, Yoga *, oder Meditation  * sind ebenso hilfreiche Ideen, um in den Schlaf zu gelangen.

Ich hoffe, diese Auflistung hilft, um für sich die richtige Strategie zu finden und zur Ruhe zu kommen.

Fehlt uns Schlaf, fehlt eine dauerständige Erholung, kann das mittel- oder langfristig zu Verschlechterungen von Krankheiten führen. Und wer will das??? Ich definitiv nicht.

Falls dies kein Ansatz für dich ist, geh bitte in ein Schlaflabor. Dort gibt es Experten auf diesem Gebiet und für dieses Problem.

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Kennst du Schlaflosigkeit? Was machst du dagegen?

In diesem Sinne, einen erholsamen Schlaf und eine gute Nacht.

Ich gehe jetzt schlafen…

Deine Christine!

❤️

 

 

 

 

 

 

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15 Comments

  • Welt MS Tag 2024- mit Mut & Stärke - Deine Christine! 29. Mai 2024 at 6:41 Reply

    […] Verunsicherung auslösen. Unsere heile Welt bricht plötzlich zusammen und wir lernen, mit unseren Symptomen, Behinderungen, neuen Aufgaben zu leben. Das ist ein langer, kontrastreicher […]

  • Anonymous 11. November 2019 at 16:00 Reply

    Hallo,
    ich rauche ständig einen Joint, da ich Sativex nicht vertrage. Es brennt höllisch und ist geschmacklich schlecht auszuhalten für mich. da kommt mir das echte Zeug gelgen…
    Einen schönen Tag, Peter

    • Christine 12. November 2019 at 18:01 Reply

      Hallo Peter,
      das mit dem schlechten Geschmack bei dem Medikament habe ich schon oft gehört und als Begleiterscheinung eine „brennende“ Zunge. Schön, wenn Du für dich eine andere Lösung gefunden hast. Alles Gute wünscht,
      Deine Christine!

  • Joachim Burk 9. November 2019 at 19:47 Reply

    Hallo, Christine!
    Gutes Thema!
    Ich habe seit 15 J. MS-SP, und kämpfe seither gegen ziemlich alle Symptome und Nebenwirkungen, die ihr so kennt!
    – Ich habe bemerkt, dass der größte ´MS-Freund´ der Stress ist!
    Und zwar der Stress, den man sich selbst macht! Fällt vielen sehr schwer, aber man muss sich echt damit abfinden, dass einige Sachen halt nicht mehr gehen!
    Man nimmt aber alle Sorgen auch mit in den Schlaf!
    Jeder, auch der vermeintlich Gesunde, ernährt sich nicht immer ´richtig´, oder schläft nicht durch, oder hat Krämpfe, kalte Füße, Schmerzen, Sehstörungen, usw…!
    Man sollte deshalb nicht unbedingt jedes Problem gleich der MS zuschreiben.
    – Seit 4 Jahren bin ich etwas pragmatisch geworden, versuche einfach ´normal´ zu leben, nehme keinerlei Medikamente mehr (weil kein Erfolg, dafür zu teuer!), ernähre mich meisst BIO, Hauptsache gut & es macht satt (aber wegen der Tiere & der Natur, nicht wegen MS!), trinke wieder normales Bier (weil´s besser schmeckt).
    Geschadet, oder geändert hat es rein gar nix!
    Ich habe es akzeptiert, dass ich anstatt 8 Std., halt eben 4×2 Std. schlafe, und zwischendurch pinkeln, Krämpfe wegmassieren muss, oder Spastiken bekomme!
    Ist nich toll, aber komme gut zurecht damit!
    Think positiv!
    LG Jojo

    • Christine 11. November 2019 at 10:31 Reply

      Hallo lieber Jojo!
      Etwas zeitverzögert meine Antwort… Das Thema ist ein großes Thema und ich habe wirklich Phasen, da geht gar NICHTS und dann funktioniert es ganz gut.
      Stress ist ein riesiger MS-Gegner und wenn der Kopf verrückt spielt, dann gehen die Beine, dann geht gar NICHTS mehr bei mir.
      Deiner Beschreibung nach zu urteilen, empfindest DU es auch so.
      Es gibt so viele Dinge, die wir versuchen… angefangen von Medikamenten über Meditation bis hin zur Ernährungsumstellung. Und wieder einmal heißt es :
      Versuch macht klug und einige Dinge müssen wir hinnehmen oder anderweitig akzeptieren und in den Griff bekommen. So, wie DU es hier machst und erklärst.
      Wir denken POSITIV, denn so lebt es sich definitv besser.
      Liebe Grüße zurück, Deine Christine!

  • Michaela Neuschwander 2. November 2019 at 22:17 Reply

    Liebe Christine,❤ Dank für für deinen tollen Beitrag !!!
    Wenn ich kalte Füsse habe, dann nehme ich ein heißes Dinkel/ Roggenkissen mit ins Bett…Das Dinkel-Roggenkissen ist auch eine gute Einschlafhilfe.
    Ich wünsche dir sehr, dass dein Schlaf viel besser wird.LG.Micha

    • Christine 3. November 2019 at 18:07 Reply

      Hallo liebe Michaela,
      schön, wenn er gefällt. Danke für Deine Erfahrung und den Lösungsansatz.Toll!
      Liebe Grüße zurück, Deine Christine!

  • Karin 2. November 2019 at 18:28 Reply

    Liebe Christine, ich lass mich auf alle Fälle im Dezember bei dir hören, um zu berichten, ob es Erhellendes in der Schmerzambulanz gab. Meine Neurologin meinte, dass diese einschießenden Spastiken auch manchmal durch Schmerzen ausgelöst werden und davon hab ich reichlich.
    Was denkst du , wodurch diese Spastiken bei dir ausgelöst werden ? Ist doch seltsam, dass die hauptsächlich im Liegen auftauchen….
    Liebe Grüße von Karin

    • Christine 2. November 2019 at 19:07 Reply

      Liebe Karin,
      das ist eine gute Frage und ich bin noch nicht wirklich auf eine sinnige Antwort gekommen. Wenn ich mich innerlich stresse, habe ich nachts mehr Probleme.
      Außerdem habe ich häufig ganz kalte oder heiße Füße, was mich nicht wirklich schlafen lässt. Es ist ein Graus. Irgendwie vezwickt, aber wir bleiben dran, damit wir irgendwie zur Ruhe kommen. Ein schönes Wochenende wünsche ich, Deine Christine!

      • Karin 2. November 2019 at 19:34 Reply

        Dir auch ein schönes Wochenende….mit etwas mehr Schlaf.
        Liebe Grüße Karin

        • Christine 2. November 2019 at 19:38 Reply

          Dankeschön

  • Dirk Jakob 2. November 2019 at 16:09 Reply

    Moin Christine,

    mal wieder finde ich mich in deinen Erzählungen wieder…
    1,5-3 Stunden und die Nacht ist vorbei. Da ich noch halbe Tage arbeite, ist es oft sehr schwierig. Manchmal funktioniert es mit dem Schlaf, wenn ich um ca. 5 Uhr Sativex nehme und mich vorher viel bewege. Funktioniert nur nicht sehr oft. Ansonsten lasse ich es einfach über mich ergehen und entspanne so gut es geht im wachen Zustand mit einem Hörbuch. Ich esse, was mir schmeckt (Gemüse schmeckt auch) und genieße es so gut es geht. Auch mal mit einem Glas Wein.
    Wenn ich streng Diät halte, schlafe ich kein bisschen besser…ich bringe mich nur um den Genuss und die Lebensqualität. Solange mein Gewicht im Lot ist, ist alles gut.
    Man leidet genug unter der Krankheit, dann muss man nicht noch zum Märtyrer werden…
    Ich denke, dass es wie immer kein Allheilmittel gibt und sich jeder einen eigenen Weg suchen sollte, der für ihn am besten ist. Daher schön, dass du einige Möglichkeiten aufzeigst und dadurch Problemlösungen eröffnest Christine.

    Liebe Grüße
    Dirk

    • Christine 2. November 2019 at 16:21 Reply

      Moin lieber Dirk,

      so ist es. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Das sind nur Lösungsansätze, Ideen 😉 Im Endeffekt ist die ganze Krankheit nur ein ausprobieren, testen usw.
      Versuch macht klug und die eigene Erfahrung, das eigene Bauchgefühl ist irgendwann so gut aufeinander eingespielt, dass man seine eigene MS Symptome für sich regelt.
      Alleine oder mit Hilfe von außen, sprich Ärzten, Therapeuten, Familie und Freunden. Das macht auch jeder anders.

      Schön, wenn der Blog Beitrag gefällt, Du DEINE Erfahrungen hier mit uns teilst. Dankeschön dafür.

      Liebe Grüße, Deine Christine!

  • Karin 2. November 2019 at 15:17 Reply

    Liebe Christine, es ist das erste Mal, dass ich lese, dass jemand auch unter diesen fürchterlichen einschießenden nächtlichen Spastiken leidet. Alle, die ich bisher dazu befragte, kannten das nicht. Ich hab das jetzt seit ca 10 Jahren , inzwischen mit extrem gesteigerter Intensität. Schlafe meist nicht mehr als 1-2 Std, und die auch nur in Etappen. Bin deshalb quasi ein Zombie tagsüber und oft mehr als verzweifelt. CBD- Öl hab ich auch versucht , aber alles, wirklich einfach alles, ohne Ausnahme, was ich zu mir außer der Reihe, macht heftigste Verstopfung. Und wenn die in der rechten oder linken Leiste festliegt, geht die Post erst richtig ab , als sei das eine Art Trigger. Lebe inzwischen nur noch von 8 Lebensmitteln und habe Angst mich satt zu essen wg dieser Sch…Symptom- Verschlimmerung und starker Schmerzen. Es ist echt zum k….. (sorry)… habe jetzt Anfang Dezember Termin in einer Schmerzambulanz und hoffe so sehr, dass sie etwas tun können. Ach ja, Restless Legs hab ich nicht, wurde getestet. Echt ätzend ist das Ganze und es saugt einem alle Energie ab, wie ein großes schwarzes Loch?. Schicke dir herzliche Grüße und ganz viel dankeschön für deinen Blogbeitrag zu diesem Thema. Würde mich auch gerne weiter darüber austauschen, wenn du magst. Karin

    • Christine 2. November 2019 at 15:25 Reply

      Liebe Karin,
      vielen lieben Dank für DEINE Erfahrungen mit dem unliebsamen Symptom. Ja, ich kenne das zu gut. Es ist auch keine Fatigue in diesem Fall, das ist etwas völlig anderes.
      Die Schlafstörungen sind in der Tat übel und rauben einem die letzte Kraft und zu viele Energiekörner. Leider.
      Ich bin gespannt, was die Schmerzambulanz bringt und freue mich von Dir zu hören bzw. zu lesen. 🙂

      Und wenn es Dich tröstet…. ich kenne einige mit unserem Problem und der nerviegen Schlafstörung.

      Liebe Grüße sendet, Deine Christine!

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